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Writer's pictureDr. med. Charvalakis

Ein offenes Gespräch über Testosteronmangel mit Herrn Dr. Charvalakis

Testosteronmangel ist ein Thema, das oft im Schatten anderer Gesundheitsprobleme steht, aber für das Wohlbefinden der Männer von großer Bedeutung ist. Um dieses wichtige Thema zu beleuchten, haben wir Herrn Dr. Charvalakis, einen renommierten Urologen und Experten auf dem Gebiet der Andrologie, eingeladen.



Frage: Herr Dr. Charvalakis, könnten Sie uns die häufigsten Symptome eines Testosteronmangels nennen?


Dr. Charvalakis: Selbstverständlich. Testosteronmangel zeigt sich durch verschiedene Symptome. Chronische Müdigkeit ist eines der Hauptanzeichen, da Testosteron wesentlich zur Energieproduktion beiträgt. Ein verminderter Sexualtrieb und eine Störung der Potenz ist ein weiteres häufiges Symptom, da Testosteron direkt die Libido beeinflusst. Gewichtszunahme, insbesondere um den Bauch, tritt oft auf, da ein Mangel die Fettverteilung und den Muskelbau beeinflusst. Stimmungsschwankungen, wie Depression oder Reizbarkeit, sind ebenfalls häufig, da Testosteron das psychische Wohlbefinden beeinflusst. Schließlich kann ein Testosteronmangel zu einer Verringerung der Muskelmasse und -kraft führen. Diese Symptome variieren in ihrer Intensität und Kombination und sollten ärztlich abgeklärt werden.


Frage: Welche Rolle spielen Ernährung und Lebensstil bei der Prävention und Behandlung von Testosteronmangel?


Dr. Charvalakis: Testosteronmangel ist ein weit verbreitetes Phänomen und keineswegs auf ältere Männer beschränkt. Tatsächlich sehen wir Fälle in allen Altersgruppen. Bei Männern über 50 ist es häufiger, da der Testosteronspiegel natürlicherweise mit dem Alter abnimmt. Dieser Prozess, oft als „late-onset hypogonadism“ bezeichnet, ist ein natürlicher Teil des Alterns.

Jedoch, auch jüngere Männer können betroffen sein, was oft übersehen wird. Faktoren wie Stress, Übergewicht, Diabetes und andere gesundheitliche Probleme können auch bei jüngeren Männern zu einem Testosteronmangel führen. Eine ungesunde Lebensweise, einschließlich schlechter Ernährung und mangelnder körperlicher Aktivität, spielt ebenfalls eine Rolle.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass nicht jeder Rückgang des Testosteronspiegels sofort behandlungsbedürftig ist. Es kommt auf das Zusammenspiel von Symptomen und Testosteronwerten an. Deshalb ist es wichtig, dass Männer, die Veränderungen in ihrem Wohlbefinden bemerken, sich ärztlich untersuchen lassen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch langfristige Gesundheitsprobleme verhindern.


Frage: Gibt es natürliche Methoden zur Erhöhung des Testosteronspiegels?


Ernährung und Lebensstil spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Testosteronspiegels. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an essentiellen Nährstoffen ist, spielt eine Schlüsselrolle. Bestimmte Nährstoffe wie Zink und Vitamin D sind für die Testosteronproduktion besonders wichtig. Lebensmittel, die reich an diesen Nährstoffen sind, können daher eine positive Wirkung haben.

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ebenfalls wichtig. Insbesondere Krafttraining und hochintensives Intervalltraining (HIIT) haben sich zur Steigerung des Testosteronspiegels bewährt. Körperliche Aktivität fördert nicht nur die Testosteronproduktion, sondern hilft auch, Übergewicht abzubauen, was sich wiederum positiv auf den Testosteronspiegel auswirken kann.

Es ist auch wichtig, den Alkoholkonsum zu moderieren, da ein übermäßiger Alkoholkonsum nachweislich den Testosteronspiegel negativ beeinflussen kann.

Insgesamt fördert ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger körperlicher Bewegung sowie mäßigem Alkoholkonsum die Aufrechterhaltung eines normalen Testosteronspiegels und trägt allgemein zur Gesundheit des Mannes bei.



Frage: Wie diagnostizieren Sie Testosteronmangel?


Dr. Charvalakis: Zur Diagnose eines Testosteronmangels führen wir in unserer Praxis zunächst eine gründliche Anamnese und Untersuchung durch, um die Symptome zu erfassen. Anschließend führen wir in unserem hauseigenen Labor eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des Testosteronspiegels durch. Wichtig ist, dass dieser Test vorzugsweise morgens durchgeführt wird, da der Testosteronspiegel zu dieser Tageszeit am höchsten und damit am aussagekräftigsten ist. Wir überprüfen auch andere Hormone wie FSH und LH, um die Art des Mangels zu bestimmen, ob er primär von den Hoden oder sekundär von der Hirnanhangsdrüse ausgeht. Diese umfassenden Tests helfen uns, eine genaue Diagnose zu stellen und die beste Behandlung zu planen. Auf diese Weise erhalten wir genaue und zuverlässige Ergebnisse, die für die Festlegung der geeigneten Behandlung entscheidend sind.


Frage: Wie sieht die Behandlung bei einem diagnostizierten Testosteronmangel aus?


Bei Testosteronmangel empfehlen wir oft eine Testosteronersatztherapie, die je nach Patient in Form von Gels, Pflastern, Injektionen oder Tabletten verabreicht wird. Wichtig ist dabei eine regelmäßige Überwachung des Testosteronspiegels und der allgemeinen Gesundheit des Patienten, um die Therapie optimal anzupassen. Zusätzlich raten wir zu einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung, um den Testosteronspiegel auf natürliche Weise zu unterstützen. In leichten Fällen kann dies manchmal ausreichend sein, ohne auf medikamentöse Behandlungen zurückzugreifen.


Frage: Welche Risiken oder Nebenwirkungen sind mit der Behandlung von Testosteronmangel verbunden?


Dr. Charvalakis: Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei der Testosteronersatztherapie Risiken. Dazu können unter anderem eine Zunahme des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafapnoe und ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko gehören. Eine übermäßige Testosterongabe kann sowohl das Wachstum insignifikanter Tumoren in der Prostata anregen als auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Infertilität führen. Daher ist eine sorgfältige Überwachung und regelmäßige Nachuntersuchungen von größter Bedeutung.


 

Schlussfolgerung: Das Gespräch mit Dr. Charvalakis machte deutlich, wie wichtig es ist, sich des Testosteronmangels bewusst zu sein und ihn zu verstehen. Wir haben gelernt, dass die Symptome vielfältig sein können, von Müdigkeit bis hin zu Stimmungsschwankungen, und dass Männer jeden Alters betroffen sein können. Die Diagnose erfolgt durch sorgfältige Untersuchungen und Bluttests in der Praxis, und die Behandlung kann von einer Testosteronersatztherapie bis hin zu Anpassungen des Lebensstils reichen. Besonders wichtig ist es, auf mögliche Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Unfruchtbarkeit bei übermäßiger Testosterongabe zu achten. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, dass Männer auf ihren Körper achten und bei Verdacht auf Testosteronmangel professionelle Hilfe suchen, um eine angemessene und sichere Behandlung zu gewährleisten.

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